Quellen
Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl von edierten Quellen aus dem Dreißigjährigen Krieg zur Verfügung, um auf diese Weise die historischen Akteure so unverfälscht wie möglich selbst sprechen zu lassen und damit ihre zeitgenössische Sicht möglichst unmittelbar erfahrbar zu machen. Aus diesem Grund liegt der Fokus der hier bereitgestellten Zeugnisse nicht auf Verträgen oder politischen Verhandlungen, die in umfangreichen Quelleneditionen in vielen Bibliotheken zugänglich sind, sondern auf möglichst nah am Geschehen entstandenen Quellen wie Augenzeugenberichten. Die Nähe zum Geschehen bzw. zum persönlichen Erleben der historischen Akteure darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese Zeugnisse i.d.R. nicht einfach unvoreingenommen die Ereignisse wiedergeben, sondern ebenso wie andere Quellenarten durch zeitlichen Verzug, individuelle Perspektive und häufig auch durch interessengeleitete Darstellungsweise ein je eigenes Bild zeichnen. Nicht zuletzt unterlagen alle Texte rhetorischen bzw. literarischen Konventionen und sind insofern nur bedingt als „authentische Stimmen“ zu klassifizieren. Dies gilt insbesondere für die sogenannten Selbstzeugnisse wie Chroniken, Tagebücher oder Itinerare, die – anders als es zunächst den Anschein hat – häufig mit großem zeitlichem Abstand verfasst wurden und nicht selten auch Gerüchte oder Angelesenes als selbst Erlebtes ausgaben.