LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv,
Hof- und Haushalt Nr. 2818, Bl. 1r

Verzeichnus Waß Vor völcker im
gericht Brandenburgk[1] logirt
vnd quartir gehabt ahn Regimen-
ter vnd Compagnien zu Roß vndt
fuß. vnd waß durchmarschirt.
1. Anno 1622 im
Majo
Ist der anfang der ersten einquarti-
rung gemacht worden. vnd haben
im gericht Brandenburgk gelegen.
RittMeister Seckindorff[2], vndt
Rittm: Bölschleben beide zu Roß.
Hertzog Christian Von Braun-
schweig[3] mitt seiner gantzen Ar-
mada zu Roß. vnd fuß.
2. Anno 1623.
pfingsten bis in den
July
Die Tyllischen Croaten[4], Matthias
Moschotzy welche von der Tilli-
schen Armee als Sie friedtlich
in Heßen vnd gegen Hertzog Chri-
stian von Braunschweig gangen
viel Wochen lang Still gelegen
vnd ein Mercklicher vncosten
vffgangen.

[1] Bei dem Gericht Brandenburg handelte es sich um eine administrative Einheit im ernest. Herzogt. Sachsen-Eisenach
[2] Vermutl. Joachim Ludwig von Seckendorf (1591-1642), Amtmann und Offizier auf protestantischer Seite, 1631 Obristwachtmeister bei Ernst dem Frommen, ab 1632 Kriegsobrist im schwedischen Heer.
[3] Christian, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel, Administrator von Halberstadt (1599-1626), führt das protestantische Heer am 20. Juni 1622 in der Schlacht bei Höchst gegen Tilly.
[4] Die ost- und südosteuropäischen Söldner im katholischen Heer waren für ihre Plünderungen und Gräueltaten berüchtigt. Die kroatischen Reiter waren ein fester Bestandteil der kaiserlichen Armee.

Empfohlene Zitierweise:
Michael Benedikt Hartmann (Bearb.), Zeitgenössische Quelle über die Einquartierungen und Durchmärsche der Truppen im Gericht Brandenburg während des Dreißigjährigen Krieges (1622 – 1639), Bl 1r. In: Dreißigjähriger Krieg Online – Regionale Chroniken, hg. von Markus Meumann, Online-Ressource; URL: https://thirty-years-war-online.net/quellen/regionale-chroniken/einquartierungen-und-durchmaersche-blatt-1r